So.

17.10.2021

St. Nikolai Kirche Elmshorn

The Fugitives

                                                                                                                           Foto: Johanna Lippke                                                                                                                                                                                                                                                

Diesmal hat mein Freund Michael Spies den Review geschrieben!!!

Fugitives willkommen in Elmshorn !!!

Vor 3 Jahren waren die Fugitives im Industriemueum und haben mich mit ihren traumhaften Melodien und ihrem wunderbaren Harmoniegesang begeistert.

Mit einem nur leicht veränderten Line Up (Rob McLaren von der kanadischen Gruppe "Union Duke" anstelle von Chris Suen) enterten sie die Bühne der Nikolai Kirche.

Wir blickten in die bekannten Gesichter der Gründungsmitglieder Brendan McLeod und Adrian Glynn McMorran und der Geigenvirtuosin Carla Frey.

 

Brendan ist nicht nur Musiker, sondern ein in Kanada beliebter Schriftsteller und ehemaliger Poetry Slam Champion. Adrian ist außerdem Schauspieler und hat u.a. in dem mit einem OSCAR (für Leonardo DiCaprio) ausgezeichneten Abenteuerfilm "Der Rückkehrer" einen amerikanischen Soldaten gespielt.

Ihr vor einem Jahr erschienenes 5. Album "Trench songs" ist eine Sammlung von überwiegend Protestsongs, die von Frontsoldaten im 1. Weltkrieg verfaßt wurden. Dafür verwendeten sie die Melodien bekannter Lieder, die durch ihre selbst verfassten Texte zu Anklagen wurden. Die Fugetives übernahmen die Lyrics der Soldaten, aber komponierten neue Melodien, um die Emotionalität der Geschichten besser herauszustellen.

Mit ihren Melodien Emotionen beim Zuhörer zu wecken, ist eine der großen Stärken dieser Gruppe, was sie auch heute wieder unter Beweis stellten. Und ihr vielstimmiger Harmoniegesang transportiert diese Gefühle mitten ins Herz ihrer Zuhörer!

Das Elmshorner Publikum durfte sich über zwei Sets mit 19 Liedern, davon zwei Zugaben freuen. Natürlich wurden die besten Stücke der neuen CD vorgestellt, aber auch von den älteren Alben ("The promise of strangers","Everything will happen" und "Eccentically we love") durften wir uns über die beseelte Darbietung von jeweils drei Songs freuen.Zwei weitere musikalische Kleinode bot uns der begnadete Banjospieler Rob mit einem solo vorgetragenen John Hartford-Klassiker sowie einem Duett mit Carly "Sail away Lady". Außerdem stellte die Gruppe zwei neue Stücke vor ("Blue Belle" und "Next Man". Mit dem einzigen Stück aus ihrem Debütalbum ("Haunted") konnte man die Klasse von Brendan als Poetry Slammer erkennen.

Es gelang ihnen hervorragend das Publikum miteinzubeziehen. Gänsehaut bereitete mir, als das Publikum gemeinsam mit Adrian in Erinnerung an den großen Leonhard Cohen "Hallelujah" anstimmte - und das in dieser wundervollen Kirche - übergehend in ihren Song "No words", den sie am Todestag von Cohen ihm zu Ehren geschrieben haben.

Ein leicht abgewandeltes Zitat aus einer kanadischen Zeitung beschreibt den Auftritt dieser großartigen Band sehr treffend:
"Obwohl sie rein akustisch spielen, bringen sie genug Energie auf die Bühne, um eine Kleinstadt (wie Elmshorn) zum Leuchten zu bringen".


Michael Spies
 


                                                                                                                         Fotos: Johanna Lippke