Foto: U.Marek

Im Jahre 2009 ist der legendäre irische Songwriter und Gitarrist John Doyle vor dem damaligen US-Präsidenten Obama und dem gesamten US-Kongress aufgetreten.

Neun Jahre später durften nun über 100 musikbegeisterte Liebhaber traditioneller irischer Folkmusik diesen Ausnahmekünstler im HAUS 13 erleben.

Außer seiner sechsseitigen Gitarre hatte John seine, von dem amerikanischen Gitarrenbauer Kevin Muidermann eigens für ihn angefertigte, Guizouki -  eine achtseitige Mischung aus Gitarre und irischer Bouzouki - mit nach Elmshorn gebracht.

Begleitet wurde er von dem Iren Mick Mc Auley (Knopfakkordeon, Gitarre und Flöte), der besonders mit seinem virtousen Spiel auf dem Akkordeon begeisterte.

Die beiden sympatischen Musiker überzeugten auch mit sehr guten Gesangsdarbietungen.

Das abwechslungsreiche Programmm reichte von grandiosen Jigs und A Capella-Gesängen bis hin zu tradionellen oft sozialkritischen Liedern und Mörderballaden.

In den letzten Jahren hat der Autodidakt John Doyle sich darauf konzentriert, Songs über die Erfahrungen irischer Immigranten zu schreiben, wie z.B. über seinen Urgroßvater auf der torpedierten SS Arabic 1915 oder über die Opfer der großen irischen Hungersnot auf den sogenannten Sargschiffen, den "Coffin-Ships", mit Ziel Quebec.

Diese Songs finden sich auf seiner CD "Shadow and Light" . Viele dieser Lieder wie "Clear the way", "Libertys sweet shore" und "Bound for Bottany Bay" wurden in eindrucksvollen Live-Versionen vorgetragen.

Der Inhalt eines jeden Songs wurde ausführlich erläutert und das Publikum oft zum Mitsingen des Refrains eingeladen.

Zusammen mit dem stimmungsvollen Licht entstand so eine Atmosphäre wie in einem irischen Pup am Samstagabend.

An diesem denkwürdigen Abend kam wirklich alles zusammen, was ein großartiges Konzert ausmacht: Zwei Ausnahmemusiker, beide mit großem Talent als Songschmied, herausragende Beherrschung der Instrumente, wundervoller Gesang, tolle Atmosphäre und last but not least ein Publikum, das mit seiner Begeisterung die Musiker sichtlich berührte. Nach zwei Zugaben wurden wir erschöpft und zufrieden in die Elmshorner Nacht entlassen.

Viele liebe Grüße

Michael