Foto: U.Marek
Der erste Bericht ist wieder von Michael Spies verfasst!
Die irische Musikerin Irish Mythen, die seit 2007 auf Prince Edward Island in Kanada lebt, hat am 15.02.2019 trotz starker Erkältung in der Elmshorner Lutherkirche ein denkwürdiges Konzert gegeben.
Sie begrüßte das Publikum mit den Worten: "Meine Show besteht normalerweise auch aus Geschichten, die ich über meine Lieder erzähle, aber heute Abend beschränke ich mich nur auf die Musik.
Zum Glück hat sie diese Drohung dann doch nicht wahrgemacht.
Denn sie ist eine großartige Sängerin und Musikerin, aber eine noch größere Entertainerin. Nur wirklich große Künstler schaffen es, auch ohne etwas zu sagen - nur durch ihre Mimik und Gestik - das Publikum zu fesseln und zu begeistern. Nicht nur durch ihren Hut erinnerte ihr Auftritt oft an Charlie Chaplin, der auch die Kunst beherrschte, ohne Worte die Zuschauer zum Lachen zu bringen. Und wie sonst nur bei den ganz großen Clowns versteckte sich hinter dem vordergründigen Humor viel Ernsthaftigkeit und Lebensweisheit.
Als ein gutes Beispiel dafür, wie ihre Songs entstehen, möchte ich ihr Lied "55 Years" herausgreifen:
Am Ende eines kanadischen Musikfestivals führte sie eine zufällige Unterhaltung mit einem alten Herrn. Dieser erzählte ihr, dass vor vier Monaten seine Frau, mit der er 55 Jahre verheiratet war, gestorben sei. Das unglaubliche an seiner Geschichte aber war, daß er in diesen 55 Jahren keine einzige Nacht getrennt von seiner Frau geschlafen hat! Selbst als seine Frau ins Krankenhaus kam, erlaubten ihm die Ärzte bei ihr zu übernachten - und am nächsten Tag sei sie dann gestorben. Er habe ein schönes Leben mit seinen wunderschönen Frau geführt. Umso trauriger war er, als er am Abend nach Hause kam und das große leere Bett fand. In dieser Nacht fand er keinen Schlaf, verließ sein Haus und kehrte nicht wieder zurück. Diese bewegende Geschichte eines einsamen alten Mannes verarbeitete Irish Mythen zu einem großartigen Song.
Aber sie ist unter ihrer rauhen Schale nicht nur eine große Romantikerin; ihr nimmt man auch unbesehen ab, daß sie selbst die Erfahrung gemacht hat, daß der Genuß einer Flasche Tullamore-Dew-Whiskeys am nächsten Morgen unweigerlich den "Tullamore Blues" nach sich zieht.
Auch wenn sie einen Song über ihren geliebten Vater schreibt, ist doch eigentlich die Mutter ihre Heldin. Sie vertritt klare Standpunkte und ist sehr kritisch gegenüber Menschen, die z.B. Flüchtlingen helfen könnten, es aber nicht tun.
Und wahrer Reichtum besteht für sie darin, daß die Menschen, die ihr etwas bedeuten, gesund und glücklich sind.
Insgesamt 13 solcher Songjuwelen, verteilt auf zwei Sets, bekam das Elmshorner Publikum bei ihrem ersten und einzigen Deutschlandauftritt zu hören.
Es dankte ihr mit Standing Ovations. Zum krönenden Abschluß sang sie ohne Verstärker in voller Lautstärke eines von Lottes Lieblingsliedern: "The auld Triangle".
Schöner kann man ein Konzert nicht beenden.
Danke Irish Mythen!!!
Michael Spies
Und hier ist mein Bericht!
Ein Weltstar zu Gast in Elmshorn!!!!!!
Das hat Elmshorn noch nicht erlebt!
Ich bin immer noch komplett beeindruckt von dem Konzert in der Elmshorner Lutherkirche. Und dass ich nicht der Einzige bin, zeigen die vielen Rückmeldungen, die ich von den Gästen bekommen habe!
Was Irish Mythen trotzt einer schweren Erkältung abgeliefert hat, ist schwer mit Worten zu beschreiben. Soviel Leidenschaft und Energie! Eine Frau und eine akustische Gitarre haben vollkommen ausgelangt, um Standing Ovations bei dem Publikum auszulösen.
Ich muss wirklich sagen, dass ich richtig stolz bin, so eine weltweit anerkannte Künstlerin nach Elmshorn gebraucht zu haben. Ihre normalen Gagenforderungen sind das mehrfache von dem, was bei uns vereinbart war.
Trotzdem hat Irish Mythen alles gegeben und hat sich offensichtlich sehr wohl bei uns gefühlt. Ihre Songauswahl ging von echten Shoutern bis zu feinfühligen Balladen, die einen sehr persönlichen Hintergrund haben. Zum Schluss des zweiten Sets explodierte das Kirchenschiff förmlich, als Irish unverstärkt vor dem Mikrofon „The Auld Triangle“ präsentiert hat! Sie war einfühlsam genug, um das Publikum in der ersten Reihe zu warnen, dass es nun etwas laut wird!
Irish hat alles gegeben und hat sich für den Auftritt in Elmshorn komplett verausgabt, was wir nach dem Konzert hautnah mitbekommen haben, da sie bei Sabine und mir gewohnt hat.
Wir hatten die Ehre und das Vergnügen, Irish 4 Tage bei uns zu Gast zu haben, was für mich ein wirkliches Geschenk war. Wir haben nicht nur viel Spaß gehabt , sondern uns auch über das Musikbusiness austauschen können und ich habe viel gelernt.
Und auch die Gespräche über gemeinsame Musikerbekanntschaften war mehr als interessant. Die Frau ist in ihren Einschätzungen über die musikalischen Qualitäten anderer Künstler glasklar! Und sie kann sich diese Urteile erlauben, da sie über mehr Erfahrung in diesem Geschäft verfügt, als jeder Musikkritiker auf diesem Planeten.
Irish hat sich jeden einzelnen Beifall schwer erarbeitet und macht es auch heute noch.
Sie hat mir auf die CD-Hülle geschrieben: Can’t wait to come back!!!
Ich hoffe, dass sie ihren Wunsch wahr macht und uns ein zweites Mal in Elmshorn besucht.
Lotte
Fotos: Ulf Marek
Fotos: Michael Weilandt